18. November 2019

Bibelstellen: Lukas 22, 7 bis 61
Datum der Seminarsitzung: 29.10.2019
Lehrende: Prof. Dr. Martin Pöttner Protokoll vom: Dejian Qiu
Es sind insgesamt in dieser Seminarsitzung 5 Teilnehmenden anwesend gewesen. Am Anfang wurde die im Seminar zu diskutierenden Bibelstellen Lukas Kapital 22, Verse 7 bis 61 vorgelesen.
Danach hat der Herr Prof. Dr. Pöttner gefragt, womit Jesu und die Apostel ab Verse 7 beschäftigt waren. Mit den Versen ist klar, dass das Pessach-Fest gefeiert wurde und Jesu mit den Aposteln am Abendmahl teilgenommen haben. Daraufhin wurde noch eine Frage gestellt, was sie danach gemacht haben. Wie in den folgenden Versen gezeigt sind die Hohenpriester sowie ihre Knechte, die Jesu festnehmen wollten, zu ihnen gekommen. Und einer der Aposteln hat mit einem Schwert das rechte Ohr von einem Knecht abgehauen. (Lukas 22, 50, DELUT)
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6. Juli 2019

Mt 7,1-23
7,1ff ist zunächst selbstkritisch, die berühmte Gnome (Sinnspruch) von Balken/Splitter, nicht richten, damit … 7,6 das Heilige nicht vor die Hunde, Perlen nicht vor die Schweine, sonst … Gemeint ist wohl wie in 6,1ff kein Selbstruhm vor Anderen.
7,7ff wieder Schöpfungsvertrauen, bittet, so … Selbst die bösen Hörer*innen im Publikum geben ihren Kindern keine Steine anstelle von Brot. Beleg dafür, dass 5,13 eine captatio benevolentiae ist.
7,12: Goldene Regel: Zunächst ist festzuhalten, dass es sich um eine Auslegung der Heiligen Schriften der Juden* handelt. Ihr Sinn wird bestimmt und deshalb soll man derart handeln. Was hat es dann mit dem Gesetz und den Propheten auf sich? Ich soll mich selbst beobachten. Was sind meine Wünsche und Erwartungen? Möchte ich als der individuelle Mensch, der ich bin, akzeptiert und anerkannt werden? Dazu muss ich mich aber auch in die anderen Menschen versetzen: Ich soll ja genau dasjenige tun, was ich von anderen Menschen erwarte, dass sie gegenüber mir in bestimmter Weise handeln. Wenn ich die anderen Menschen gar nicht in ihrer Eigenart wahrnehme, kann ich auch keine realistischen Erwartungen ausbilden. Mithin geht es darum, dass ich die anderen Menschen als die mir fremden Menschen, die sie nun einmal sind, in meine Erwartungen und Handlungsoptionen einbeziehe. Entsprechend muss ich mich auch offen mit ihnen beschäftigen und auseinandersetzen.
7,13ff: Enger/weiter Weg, Wölfe im Schafspelz, Gerichtsszenario.
Es scheint möglich, im Kontext von 5,11f eine Verfolgungssituation zu unterstellen. Synagogenausschluss könnte zu einer Art Vogelfreiheit im Kontext des römischen Staates führen, Hypothese!
23. Juni 2019

Matthäus 6, Vers 1-18 (18.06.2019). Marcel Zopp (249236) Soziologie B. A.
1 Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 3 Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 4 auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Die Verse 1-4 können als ein Leitfaden für das Geben von Almosen verstanden werden. (more…)
9. Juni 2019

Matthaus 5,42-48
Wer dich um etwas bittet, dem sollst du es auch geben, und wenn jemand etwas bei dir borgen möchte, borge es ihm – und verlange keine Zinsen.
Vers 43 impliziert die von Gott befohlenen Kriege im Richter-Buch, mit dem Satz:
“(…) und deinen Feind hassen.”
Jedoch soll ganz im Gegenteil der pazifistische Ansatz aus den vorhergegangenen am gewaltlosen Widerstand orientierten Versen weiter ausgeführt werden.
Die Unterscheidung von “guten” und “bösen” Menschen oder “Freund” und “Feind” ist subjektiv und soll außen vor gelassen werden. In einem Konflikt hat jede beteilligte Partei eine andere Auffassung, wer “die Bösen” sind.
Beide Parteien sollen sich die Meinung und die Interessen der Opposition Anhören, und nach Möglichkeit zu einem gemeinsamen Konsens kommen. Hierbei wird der Ansatz: “der Feind meines Feindes ist mein Freund” abgelehnt, stattdessen soll man nach der Regel handeln:
“Gehe so mit deinem Nächsten um, wie man mit dir umgehen soll.” (Vgl. Mt 7,12)
So wie in Mat 5,21-26 soll das Problem an der Wurzel bekämpft werden oder so, dass es garnicht erst zu einem Problem kommt.
Zum Schluss bleibt die Frage, ob dieser Ansatz nur für sich selbst anwenden soll, oder ob auch in einem gesellschaftlichen und politischen Rahmen angewendet werden soll.
18. Mai 2019

Die Sitzung versuchte Mt 5,13-20 zu besprechen.
5,13-16 bieten die direkte Anrede ans Publikum: Ihr sei das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Anhand der Überschrift in der Guten Nachricht erörterten wir, ob es Imperative seien? Dass das Salz salzlos werden könnte, schien ein Argument dafür zu sein. (more…)
28. Januar 2019


Völkertafel wibilex
Wir befassten uns mit Gen 10, der sogenannten Völkertafel. Eine Erläuterung mit grafischen Darstellungen befindet sich hier.
Für uns war wichtig herauszufinden, welche pragmatische Funktion der Text, der die von Noah und seinen Söhnen abstammende Menschheit genealogisch darstellt, hat. Zu Hilfe kam uns die Notiz über den Nimrod, der ein großer Jäger vor dem „Herrn“ gewesen sei (Gen 10,8ff). Er kam aus Äthiopien, lebte dann aber in Mesopotamien, Babel. D. h., der „Herr“ ist auch Gott in Babylon – und Juden*, die den Text lesen, verstehen, dass der Gott Israels auch der Gott anderer Völker ist, mit denen der Noahbund geschlossen ist.
Die Pointe ist, dass aber nicht nur Mesopotamien und Ägypten erwähnt sind, sondern auch die griechischen Inseln, was zur Datierung an das 5. bis 3. Jhdt. v. d. Z. denken lässt.
Die Gotteskonzeption ist monotheistisch, der „Herr“ ist der einzige Gott. Und was das heißt, versucht die Tafel zu zeigen.
12. Januar 2019
TU Darmstadt – Institut für Theologie und Sozialethik – Prof. Martin Pöttner
02-06-0203-se Einführung in die exegetischen Methoden und das wissenschaftliche Arbeiten:
Die Urgeschichte (Gen 1-11)
2018 Oktober 30 – Geschlecht Gottes, Monotheistischer Gott, Hintergründe zur Urgeschichte – Gen 6,5-8,22 – Noah
Ergebnisprotokoll Thomas Wendt
In der Logik der Genesis (Gen 1 – Himmelsschleusen: Wasser wird nach oben „verbannt“) ist die Flut auf der gedachten „Erdscheibe“ so möglich. Sie lässt sich auch anhand von Ausgrabungen verdichteter Erdschichten belegen, findet Parallelen im mesopotamischen Gilgamesch-Epos und in Überschwemmungsberichten der Aborigines (nach einem Meteoriteneinschlag).
Feststellungen:
– Die erste Regenzeit dauert 40 Tage und 40 Nächte. Das sind keine 150 Tage, wie später berichtet.
– Gott zeigt Reue, den Menschen gemacht zu haben, und will daher neu beginnen.
Aber warum müssen deshalb auch Tiere und Pflanzen sterben?
– Die Tiere kommen als Paare von sich aus, sind also auch von Gott ausgewählt und gerufen.
– Es sterben keine Tiere aus, weil von den gerechten je sieben Paare „eingepackt“ werden. (more…)
29. April 2018

Seminar: Einführung in die exegetischen Methoden und das wissenschaftliche Arbeiten: Die Bergpredigt (Mt 5-7)
Protokoll der Sitzung vom 24.04.2018
Dozent: Prof. Dr. Martin Pöttner
Protokollantin: Julia Peinemann
Organisatorisches:
Zu Beginn des Seminars fragt Herr Pöttner nach, ob es noch Rückfragen oder Anmerkungen zur letzten Seminarstunde und der letzten Zusammenfassung gibt. Da es keine Fragen oder Anmerkungen gibt, wird die Anwesenheitsliste herumgegeben und die neue Seminarstunde beginnt.
Seminarinhalte:
Als Grundlage des heutigen Seminars dient Matthäus 5, 2-16.
In dieser Stunde des Seminars werden wir zuerst einmal der Frage nachgehen, wie die einzelnen Seligpreisungen intern gegliedert sind, bzw. aus was die Seligpreisungen bestehen. Dies wird anhand Matthäus 5, 3-12 besprochen.
Nach der Frage woraus eine Seligpreisung besteht, wird auf die Verse 13-16 mit der Überschrift Salz und Licht eingegangen. (more…)
20. April 2018

Bibelkunde: Hinführung, Kontextualisierung und die verschiedenen Kanones
In Fortführung vom 12.04. besprachen wir verschiedene deutsche Bibelübersetzungen.
Wichtig ist der zweite Punkt. Die Bibellektüre sollte heute nicht mehr ohne Bezug zum Koran vollzogen werden. Denn der Koran ist jedenfalls auch eine Fortschreibung vor allem der jüdischen Bibel. Die Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten beschreibt der Koran so, es habe eine himmlische Mutter der Schrift gegeben, Sure 43,4, die an alle Propheten versandt worden sei, bei Mohammed sei das am besten angekommen. In jüngerer Zeit hat sich in Berlin vor allem Angelika Neuwirth hervorgetan, bei der sich eine neue Textgestalt erschließt, die mit dem von mir behaupteten Fortschreibungsprozess verwandt ist. Das stimmt i. E. mit der neuen historisch-kritischen Ausgabe in Tunesien überein. Wir werden das an einzelnen Texten verfolgen. (more…)
31. Januar 2018

Flucht, Ethnie usf.
Da ich zu einer KIKA-Sendung verlinkt hatte, ging es um die Frage, wie der Bezug zu gewaltlosen Konfliktlösungsstrategien wie in Mt 5,38ff zu verstehen sei. Die Sendung zeigt ein junges Paar, das miteinander Konflikte zu bearbeiten sucht, auch Eltern kommen zu Wort. Die Sendung wurde z. B. auf Twitter skandalisiert, weil hier angeblich ein geflüchteter Syrer eine junge Deutsche sexuell missbraucht habe und sie wahrscheinlich umbringen werde. Im Video wird die Verschiedenheit des Paars thematisiert. Zu unserem Text passt, dass der Konflikt von beiden ausgesprochen wird – und Fremdheitserfahrungen offengelegt werden. In der Folge wurden die Differenzen katholisch/evangelisch und christlich/muslimisch, deutsch/syrisch erörtert, ebenfalls der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen.
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