TU Darmstadt, Institut für Theologie und Sozialethik
Veranstaltung: Grundorientierung Bibel
Dozent: Prof. Dr. Martin Pöttner
Datum: 27.06.2017, 09.50-11.30 Uhr
Thema: Das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte
Protokollführerin: CC
1. Organisatorisches
Das Seminar beginnt, Herr Pöttner fragt nach, ob es noch Fragen oder Anmerkungen zum Protokoll von der letzten Woche gibt. Es gibt keine Fragen oder Anmerkungen. Die Anwesenheitsliste wird herumgegeben.
Für das Vorwissen für diese Sitzung wurde von allen Studierenden das Kapitel 9 „Das Lukasevangelium“, aus dem Buch Bibelkunde von Lukas Bormann gelesen.
Herr Pöttner stellt den Zusammenhang des Lukas-Evangeliums und die Apostelgeschichte anders dar. Die zitierten Bibelstellen stammen aus der Lutherübersetzung 2017
Es wird gelesen:
Apostelgeschichte1,1-3
Die Apostelgeschichte des Lukas
Christi Himmelfahrt
1 Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte 2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte. 3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
Der Eindruck des Textes:
Hier kann man sehen, dass es nach dieser literarischen Konstruktion sozusagen ein erstes Buch und ein zweites Buch gibt. Hier ist immer dieser Theophilus angeredet. Das ist vermutlich ein Fantasie Name und heißt „der Freund Gottes“. Es könnte natürlich eine wirkliche Person sein, die Theophilus heißt, aber ist genauso möglich, dass es jemand ist, der für das Publikum steht, nämlich in der Weise, dass das Publikum die Frauen und Männer als Freunde und Freundinnen Gottes ansprechen will. Das könnte auch darauf hinweisen, dass es ein Mensch (oder eine Gruppe) der angeredet ist, die eher aus der Welt der griechischen Städte kommt und Sympathien für das Judentum und die Transformation des Judentums in das Christentum hatte. Das ist ein ganz wichtiger Zusammenhang, der in der Apostelgeschichte thematisiert wird. Der war schon in Lukasevangelium eine klare Rolle. Und dies ist in ganz bestimmter Weise bestimmt.
Am nächstes werden wir Marias Lobgesang lesen, der sehr stark auf Verbund Gottes ist, das sogenannte Magnifikat. Da kann man den Ausgangspunkt dem ganzen Darstellungssymbol des Lukasevangeliums als auch in der Apostelgeschichte sehen.
Lukas 1, 46-55
Marias Lobgesang
46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 47 und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; 48 denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. 49 Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. 50 Und seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten. 51 Er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihrem Herzens Sinn. 52 Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. 53 Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen. 54 Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, 55 wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit. 56 Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.
Der Eindruck des Textes:
Da sind biblische Themen als Psalm drin. Maria präsentiert einen ganz normalen Psalm, ein Hymnus, der nach den Methoden der hebräischen Poesie in Griechisch gestaltet ist. Hier ist ganz wichtig klar zu sehen, dass Gott auf der Seite der Armen steht. In Zusammenhang steht, dass sich auch die Verheißungen an Sarah, Abraham oder Esther erfüllt sind. Außerdem ist aug Genesis 12 angespielt, dass Israel nicht nur der Hauptpunkt der Geschichte ist, sondern auch alle Völker gesegnet sind. Trotz der Konzentration des Gesangs der Maria auf Israel, ist der Blick auch auf die anderen Völker dabei. Wichtig ist, dass der Text den Armen zugewandt ist und man kann das auch in dem Alten Testament zurückfolgen.
Eine Kritik am Reichtum ist, dass der Herr eine soziale Spaltung in Israel und Judäa kritisiert, wenn man direkt auf den Kult konzentriert, wird dieser Aspekt aus der prophetischen Kritik in Alten Testament aufgenommen. Das Baby oder der Fötus, das noch in dem Bauch der Maria ist, ist jetzt auf der Seite der Armen, Israels und auch über Israel hinaus, denn Abraham ist der Vatter vieler Völker. Damit hat man einen negativen Ausgangspunkt, Israel scheint vielen Mächtigen unterlegen, die sich einfach durchsetzen. Das soll sich mit diesen Kind, das in Bauch von Maria ist, ändern.
Es ist nicht unwichtig, dass der Lobgesang von einer Frau gesagt wird. Im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte haben die Frauen eine wesentliche Rolle. Es geht nicht nur um die religiöse Leistung von Männer, sondern sind Frauen selber als aktive religiöse Figuren dargestellt. Die erste Frau, die hier präsentiert wird, ist eben die Maria, die Mutter Jesu. Dieser Psalm wird oft unterschätzt, weil er diesen Konflikt von Armut und Reichtum, von Hunger und ähnlichen Sachen, zudem Machtorientierung der Herrschenden gegenüber den Völkern stellt.
Lukas 6 ,20-26 (Mateo 5,3-12)
Die Seligpreisungen
20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. 21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. 22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.
Die Wehrufe
24 Aber dagegen: Weh euch Reichen; denn ihr habt euren Trost schon gehabt. 25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und klagen. 26 Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan.
Der Eindruck des Textes:
Die folgenden Seligpreisungen finden sich genauso in Matthäusevangelium?
3. Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.4.Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 6.Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 8. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Was findet sich in Matthäus nicht?
Man findet in Matthäus die Wehrufe nicht. Die Seligpreisungen werden durch Verfluchen mittels der sogenannten Wehrufe ergänzt. Hier kann man das Muster, was auch schon in dem Magnifikat drin ist, sehen. Nämlich die Geschichte, diejenige, die arm waren, kehrt sich um, und tatsächlich denjenigen, die reich waren, wird alles weggenommen. Das ist ein Umverteilungsprozess, den Lukas im Auge hat.
Als nächstes werden wir die ganz berühmte Historie von Zachäus lesen.
Lukas 19,1-10
Zachäus
19- 1 Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. 2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. 3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt. 4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. 5 Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. 6 Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.7 Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. 8 Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. 9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Der Eindruck des Textes:
Das ist das Modell, wie Lukas denkt. Wer schwere Verfehlungen zu beklagen hat, muss umkehren. Das ist bei dem Zöllner Zachäus der Fall. Er war ein römischer Steuereintreiber, deswegen war er bei den jüdischen Menschen ungeliebt, weil er die Steuer eingetrieben hat. Die Hypothese die vielen hatten war, dass er nicht alles an den römischen Staat abgegeben hat, sondern etwas für sich eingestrichen hat. Das ist der Hintergrund, vor dem Zachäus agiert. Er kehrt von seinem bisherige Leben um. Lukas ist ein großer Freund der Umkehr. Die Folge der Umkehr ist, dass er von seinem erworbenen Reichtum zu einem großen Teil abgibt. Das ist also das Modell, wie diese Umverteilung stattfinden kann. Es ist für Lukas ganz wichtig, dass diese Solidarität mit Armen auch durch das sich nun entwickelnde Christentum gewährleiste werden kann. Und in dem Teil, der von Jesus handelt, spricht er häufigsten und Lukas 19 ist eine besonderes tolle Geschichte, in dem das transparent wird. Die Umkehr bedeutet von seinen bisherigen Reichtum abzugeben, damit der Unterschied von Reichen und Armen minimieren kann.
Lukas 8,2-3
2 dazu etliche Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, 3 und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe.
Der Eindruck des Textes:
Warum ist Maria aus Magdalena berühmt?
Jesus hat sie von sieben bösen Geistern befreit.
Wie sind die Frauen charakterisiert?
Diese Frauen haben irgendwelche Krankheit. Jesus hat sie nicht verstoßen, sondern geheilt und danach wurden sie seine Anhängerinnen. Ein Wichtiger Punkt ist, dass Jesus Anhänger auch Frauen sind. Diese Frauen dienten Jesus mit ihrer Habe, also mit ihren Vermögen, mit allem, was sie besitzen. Die Johanna ist sogar die Frau eines Beamtenn des Herodes. Jesus redet nur über das Reich Gottes und wandert mit seinen Schülern durch die Gegend und arbeitet nicht. Er muss sein Leben unterhalten, und die Lösung von Lukas ist die Habe der Frauen.
Dadurch findet auch die sogenannte Umverteilung des Reichtums. Die Evangelisierung Jesus ist also ein ganz wichtiger Punkt, denn sie für die Armen besorgt. Jesus wird von den Frauen unterschütz. Sie dienen Jesus und geben ihre Vermögen.
Lukas ist derjenige der die meisten Gleichnisse oder Parabeln Jesus gesammelt hat. Ein ganz berühmter Text werden wir gleich lesen.
Lukas 10,25-37
Die Frage nach dem ewigen Leben. Der barmherzige Samariter
25 Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? 26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27 Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18). 28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. 29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? 30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. 31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. 32 Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? 37 Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Der Eindruck des Textes:
Das ist einer der größten Texte des Christentums. Ein Samaritaner oder Samariter ist ein Mensch aus Samaria, die Hauptstadt von Nordisrael. Samaria ist die Bezeichnung für die Gegend, wo die Nordstimme gelebt haben sollen. Zu heutigen Tag leben noch Anhänger dieser Nordstimme und die verehren denselben Gott. Der Samaritaner ist Jemand der eigentlich nicht vollkommen jüdisch religiös ist und das ist der springende Punkt an dieser Parabel.
Diese Geschichte ist eine idealtypische Parabel. es gibt immer in diesen Texten Jemand, der den Zusammenhang initiiert. Hier gibt es ein antithetisches Zwillingspaar und das sind der Priester und der Levit im Gegensatz dem Samariter. Was machen der Priester und der Levit? Sie helfen nicht, sie haben etwas zu tun und gehen vorbei in religiöse Fragen. Beiden sind religiösen Funktionäre, und lassen den Mann am Straßenrand liegen. Danach kommt der Samariter und hilft ihm doch, obwohl er eigentlich religiös abweichend ist. Der Unterschied zwischen den Samariter und den Juden ist nicht zu groß gewesen, die Thora gilt für den Samaritaner genauso und da ist sozusagen, eine Verpflichtung jemand zu helfen.
Der Gesetzeslehrer fragt: was ist also mein Nächster? Und die Frage muss man wohl ernst nehmen. Wenn der Begriff des Nächsten nur auf den oder diejenigen zu beziehen ist, die zu meiner eigenen Gruppe gehört, helfe ich zum Beispiel nur Juden. Und das gleiche sagt aber tatsächlich wird die Thora von jemand erfüllt der soll zu sagen äußernder ist. bei Lukas ein wichtiger Punkt ist, dass die Thora universal gilt. Der Kern des Gesetzes ist die Liebe meines Nächsten. Nicht nur im Bereich des Judentums ist Samaritaner beschränkt, sondern Lukas will diese wichtigen Gesetze als universale Prinzipien darstellen.
Bei Bormann sind die Gleichnisse alle gesammelt, da können wir alle wichtigen Texte des Christentums lesen. Jetzt gehen wir zu der Apostelgeschichte über damit wir nicht so lange überziehen. Wie gucken uns das Ende der Spannung an.
Apostelgeschichte 28,17-30
Paulus in Rom
17 Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer. 18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hätte. 19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, doch nicht, als hätte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. 20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten. 21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte. 22 Wir wünschen aber von dir zu hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden widersprochen wird. 23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Moses und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend. 24 Die einen ließen sich überzeugen von dem, was er sagte, die andern aber glaubten nicht. 25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jesaja 6,9-10): 26 »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören und nicht verstehen; und mit Augen werdet ihr’s sehen und nicht erkennen. 27 Denn das Herz dieses Volkes ist verfettet, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie geschlossen, auf dass sie nicht sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren, und ich sie heile.« 28 So sei es euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden hören. 30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, 31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.
Der Eindruck des Textes:
Man kann daraus schließen, dass das Herz des Volkes verstockt ist, wie bei Jesaja auch gesagt ist. Das Herz die Juden wenden sich nicht zu Jesus, deswegen treten die anderen an ihrer Stelle. Lukas ist immer bemüht, diese Änderung am Judentum zu betonen und die Idee, dass die Juden in die Hölle kommen werden, war von Lukas nicht, sondern dass sie sich doch umkehren konnten.
Ein weiterer Punkt, dass die universale Geltung des Evangeliums der Punkt ist auf dem, diese ganze Geschichte die mit Lobgesang der Maria die negative Ausganssituation, dass die Verheißungen Israels noch nicht erfüllt, sind aber bestehen. das geht zum Schluss gut aus eben in dem die Heilen dem Evangelium folgen, da wird das Problem der Armer gelöst, wird mit der Umverteilung Gedanken gesehen und meines Erachtest vertritt Lukas auch die Meinung ähnlich wie Paulus (etwas was wir später sehen werden) dass die Juden gerechnet werden. Das ist also der Sinn dieses Textes.
Ein weitere wichtiger Punkt ist nämlich wie Paulus sich verteidigt. Er sagt: „Ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer„. Das ist das Modell der älteren, die Vorfahren, die das Bibel aus die Greta Sprache übersetz haben. in unserer Diskussion von Esra und Nehemia, wie bei der Persa waren, also das die jüdischen Gesetze als ein ständiger größer weiter betrieben werden könnte. Die haben immer zu gleich Steuer bezahlen und keine aufstand kriegen ist die Herrschaft machte dann kam die Griechen und jetzt sind bei der Römer angelandet und dass auch eine Förderung der Römer, also diese jüdischen Gesetze müssen weiter gelten müssen, man muss politisch loyal sein und Steuer bezahlen. Das ist hier die älteren, die Vorfahren gemeint. Das heißt also der Lukas ist einer derjenige in neun Testament der betont, dass auch die Christen weiter wie die Vorfahren, damit die jüdischen Gesetze, akzeptiert sollen natürlich eine interpretierte Form, aber das ist schon so dass das Christentum verstehet sich als wahres Judentum, eine Konzeption die tatsächlich wesentlich für Lukas ist.
zum Schluss werden wir die Rede einer Purpurhändlerin lesen.
Apostelgeschichte 16,14-17
Die Bekehrung der Lydia
14 Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, eine Gottesfürchtige, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde. 15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.
Die Magd mit dem Wahrsagegeist
16 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. 17 Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen. 18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.19 Als aber ihre Herren sahen, dass damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen 20 und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden 21 und verkünden Sitten, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind. 22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.
Paulus und Silas im Gefängnis
23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Kerkermeister, sie gut zu bewachen. 24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen. 26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab. 27 Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. 28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier! 29 Der aber forderte ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen. 30 Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? 31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! 32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. 33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen 34 und führte sie in sein Haus und bereitete ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war. 35 Als es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Gerichtsdiener und ließen sagen: Lass diese Männer frei! 36 Und der Kerkermeister überbrachte Paulus diese Botschaft: Die Stadtrichter haben hergesandt, dass ihr frei sein sollt. Nun kommt heraus und geht hin in Frieden! 37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich geschlagen, die wir doch römische Bürger sind, und in das Gefängnis geworfen, und sollten uns nun heimlich fortschicken? Nein! Sie sollen selbst kommen und uns hinausführen! 38 Die Gerichtsdiener berichteten diese Worte den Stadtrichtern. Da fürchteten sie sich, als sie hörten, dass sie römische Bürger wären, 39 und kamen und redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie, die Stadt zu verlassen. 40 Da gingen sie aus dem Gefängnis und gingen zu der Lydia. Und als sie die Brüder und Schwestern gesehen und sie getröstet hatten, zogen sie fort.
Der Eindruck des Textes:
Paulus und Silas stellenfest, dass die Menschen hier nichts von dem einen wahren Gott wissen. Sie dienen falschen Göttern. Sie beginnen diesen Menschen von Gott und seinem Sohn Jesus Christus zu erzählen. Während die beiden durch den Markt spazieren, begegnen sie dem Marktstand der Wahrsagerin, die immer wieder dasselbe schreit. Paulus ist so beunruhigt und befehlt dem bösen Geis die Frau zu verlassen.
An der Lydia ist wichtig wieder, dass sie eine Wohlhabende Frau ist. Sie ist Gottesfürchtig, eine aus den griechischen Religion stammenden Frau die sich aber an dem Gott Israels schon arrangiert. und dann auch besitzt sich dann des Botschaft Paulus der sich an solche Leute da der Apostelgeschichte wenden. Das ist das Bild, dass die griechische Religion innerhalb der Antike eine bedeutete alternative schon war und das Christentum selbst diese Bedeutung der jüdischen Religion fördern.
Das Ziel des Lukanische Doppeltwerk ist die römische Gesellschaft humanisiert. Da gibt eine Unterdrückung, die schon die Maria erwähnt. Die Armut wird durch das Evangelium transformiert und die wohlhabende Frauen haben eine wesentliche Rolle, denn die scheinen das Eingangstor des Christentums in die römische Oberschicht zu sein. So lässt sich diesen Transformationsprozess der römischen Gesellschaft erreichen.
Das Modell, wie das Christentum damit umgehen konnte, diese Auffassung über Armut und Reich in den bekanntlich Gesellschaft bis zum heute nicht zum Denken. Die Kirche ist dabei diesen Transformationsprozessen von Reich zum armen zu befördern. Der Erfinder dieses Modelles ist Lukas.
Abschließend fragte Herr Pöttner, ob es noch Anmerkungen oder Fragen zum Thema gibt.
Allerdings gab es keine Anmerkungen und die Seminarsitzung wurde pünktlich beendet.